Makler & Immobilienfinden leicht gemacht

Wohnungssuche für Studenten

Das Studium beginnt und es ist noch kein Schlafplatz in Sicht? Vor Semesterbeginn wartet auf Studenten die Wohnungssuche. Um das passende Dach über den Kopf zu finden, heißt es rechtzeitig suchen und finden. Je näher die ersten Vorlesungen und Seminare rücken, desto knapper werden die besten Wohnungsangebote in der Nähe von Hochschulstandorten. Da fällt es nicht schwer, die ersten Wochen vor dem Semesterstart als Wohnungsjagdsaison einzustufen. Doch welche Bleibe soll es sein? Wohnheimplatz, WG-Zimmer, eine eigene Wohnung oder doch lieber Pension Mama? Bei den vielfältigen Angeboten, mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, kann man schnell schon mal die Übersicht verlieren.

Damit bezahlbare vier Wände für Studenten nicht zum scheiternden Unterfangen werden, anbei ein kleiner Wegweiser mit Tipps und Informationen rund um das studentische Wohnen.

(1) Eigene Mietwohnung oder Studenten WG

(2) Studentenwohnheime und andere Hochschulangebote

(3) Studentenwohnung im Internet suchen

(4) Finanztipps zum studentischen Wohnen

(5) Checkliste für Studenten auf Wohnungssuche

1. Mietwohnung oder WG?

Ob man sich als Student für die „eigene Bude“ entscheidet oder der Gesellschaft von WG-Mitgliedern frönt, ist die erste wichtige Entscheidung. Beide Optionen setzen voraus, dass man das Elternhaus hinter sich lässt und in eine neue Lebensphase startet. Auf den Wohnungsmärkten deutscher Universitätsstädte, besonders im Umfeld stark frequentierter Hochschulstandorte, ist die Suche nach preisgünstigen WG-Zimmern und bezahlbaren Mietwohnungen keine leichte Aufgabe. In deutschen Metropolen wie München, Frankfurt am Main, Köln oder Hamburg sowie in Studentenstädten wie Heidelberg oder Münster sollte man auf breit gefächerte Mietpreise gefasst sein.

Als Luxus-Wohnen gilt für Studierende die eigene Wohnung. Wer zur Miete allein oder mit dem Partner wohnt, kann sich über ein eigenes Reich freuen. Mit etwas Glück findet man bei der Wohnungssuche ein ansprechendes Angebot, das den Geldbeutel nicht sprengt. Hier empfiehlt sich vor allem das frühzeitige Studieren von Wohnungsanzeigen. Wer kurzfristig eine neue Bleibe sucht, findet häufig noch einen Platz in einer Studenten-WG. Jedoch gibt es bei spontanem Einzug keine Garantie, dass das Zusammenleben auf Dauer funktioniert. Hier heißt es dann: Probieren geht über Studieren! Wohngemeinschaften gehören zu den beliebtesten Formen studentischen Wohnens. Oft findet man darunter nicht nur Zweckgemeinschaften, sondern auch wahre studentische Freizeitgemeinschaften. Je nachdem ob man mit den Mitbewohnern auch mal feiern und kochen möchte, oder dann doch nur Bad und Küche teilen möchte, findet man zahlreiche WG-Zimmer rings um deutsche Universitäten und Hochschulen. Gegenüber dem Wohnen allein oder zu zweit in trauter Zweisamkeit muss man sich selbst beim noch so feierfreudigen WG-Leben auf Regeln einstellen. Für Diskussionsstoff können Putzpläne, Einkaufsregelungen und Zimmermieten sorgen.

Für alle, die nur für 1-2 Semester an einer anderen Universität studieren, bietet sich eine dritte Option, jenseits von knappen Wohnheimplätzen, an. Im Internet oder an Schwarzen Brettern auf dem Campus finden sich vermehrt Angebote zur Zwischenmiete. Wer eine eigene Wohnung hat und für diese für ein Auslandssemester nicht aufgeben möchte, kann so die eigenen vier Wände bequem untervermieten. Beim Wohnen zur Zwischenmiete kommt es in erster Linie auf die Chemie zwischen beiden Parteien an. Vertrauen ist das A und O, damit man die Wohnung dann auch wieder so vorfindet, wie man sie verlassen hat.

2. Hochschulangebote nutzen

Wer ein Studentenleben im Wohnheim führt, kann sich glücklich schätzen. Die begehrten Wohnheimplätze, die an deutschen Universitäten zur Verfügung stehen, sind meist schnell vergeben. Kurze Wege zur Hochschule und geringe Mietkosten zeichnen diese studentische Wohnform aus. Je nach Ausstattung und Lage des Wohnheims, verbringen Studenten hier komfortable Monate und Jahre. Wer sich frühzeitig über Bewerbungsmodalitäten und freie Wohnheimplätze informiert, gewinnt das Rennen.

Informationen zu universitären Wohnheimen und Wohnheimen in freier Trägerschaft bieten die Studentenwerke. Hier erfährt man alles über Bewerbungsmodalitäten, Kosten und Einrichtung. Die meist möblierten Zimmer eignen sich perfekt für einen schnellen und einfachen Studienstart fernab des Elternhauses. Auch der Kontakt zu Kommilitonen kommt dabei nicht zu kurz.

Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks (DSW) gibt es deutschlandweit 224.855 Wohnheimplätze für Studierende. So finden etwa 12 Prozent der Studenten eine preiswerte Unterkunft in Campusnähe. Die vergleichsweise günstigen 190 Euro monatlich, die Studenten im Durchschnitt für ein Zimmer im Wohnheim kalkulieren müssen, sind ein deutlicher Vorteil gegenüber der Wohnungssuche auf dem freien Markt. Aus der Statistik des DSW gehen außerdem die verschiedenen Unterbringungsquoten der einzelnen Bundesländer hervor. Danach kann der Freistaat Sachsen mit 15,42 Prozent die höchste Zahl an Wohnheimplätzen für Studierende stellen. Auf Platz zwei und drei folgen der Freistaat Thüringen (14,76 Prozent) und Baden-Württemberg (14,48 Prozent).

Wer das umfangreiche Informationsangebot zum Thema Wohnen an den Universitäten nutzt, hat es bei der Wohnungssuche leichter. Nicht nur Wohnheimplätze gehören zum Angebot der Universitäten. Die zahlreichen Schwarzen Bretter auf dem Campus, Info-Büros und Verweise auf dem Internetangebot der Hochschulen gehören zu den Informationsquellen, auf die man bei der eigenen Recherche setzen kann. Zum Hochschul-Wohnungsangebot gehört dabei auch die Bereitstellung von Unterkünften für ausländische Studierende. Sie bekommen bei Studentenwerken und universitären Beratungsstellen Hilfestellung für die Wohnungssuche und haben ebenso Anspruch auf die Unterbringung in Wohnheimen und Gästehäusern.

3. Mit der Wohnungssuche im Internet schnell ans Ziel

Studenten, die auf Wohnungssuche sind, finden besonders im Internet zahlreiche Angebote. Die Palette reicht dabei von Kleinanzeigen und WG-Internetseiten bis hin zu umfangreichen Immobilienportalen. Wer im Internet auf Wohnungssuche geht, kann Preise gut vergleichen und sich über regionale Besonderheiten auf dem Wohnungsmarkt umfangreich informieren. Ein entscheidender Vorteil der Internetrecherche ist die überregionale Verfügbarkeit von Angebot und Nachfrage. Mit Leichtigkeit findet man Wohnungsanzeigen in der gewünschten Stadt, kann auf die Homepages der Universitäten und Wohnungsverwaltungen vor Ort zugreifen oder selbst Inserate schalten, um die Wohnungssuche voranzutreiben.

Auch im Internet sollten Studenten zunächst Abstand von kostspieligen Maklerangeboten nehmen. Die zahlreichen frei verfügbaren Angebote ohne Maklercourtage strapazieren den Geldbeutel deutlich weniger. Beim Klicken durch das Anzeigenangebot oder das Inserieren eines Wohnungsangebots investiert man zwar Zeit, spart dafür aber bares Geld.

4. Finanzhinweise zum studentischen Wohnen

Der Mietpreis, als entscheidendes Kriterium für oder gegen ein Wohnungsangebot, fällt sehr unterschiedlich aus. Grundsätzlich gilt: Je beliebter der Studienstandort, desto knapper die Wohnungen. Damit steigt auch der Preis, so dass man in großen Universitätsstädten mit höheren Lebenshaltungskosten rechnen muss. In der letzten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) und des Hochschul-Informations-Systems (HIS) sind die Mietkosten der Studenten ein wichtiges Thema. Untersucht wurden die Wohnausgaben in 62 deutschen Städten, wobei durchschnittlich etwa 34 Prozent des studentischen Einkommens für das Wohnen fällig werden.

Als teuerste Wohnformen im Jahr 2006 gelten die eigene Wohnung und das Wohnen mit dem Partner. Dabei liegen die Mietkosten deutlich höher als beim Leben in Wohngemeinschaften. Noch günstiger für Studenten ist das Wohnen zur Untermiete und ein Wohnheimplatz spart die meisten Mietausgaben, da dieser durchschnittlich nur 201 Euro kostete. Dass sich die Mietausgaben von Studenten im Vergleich der Jahre 2003 und 2006 insgesamt erhöht haben, wird in der folgenden Grafik ebenso deutlich. Wer also nicht in Pension Mama verweilen möchte, sollte sich Gedanken über die Finanzierung einer Studentenbleibe machen.

Und wie sieht der Studentenalltag im Jahr 2016 aus? Aus der 21. Sozialerhebung des DSW und des DZHW geht hervor, dass Studenten am häufigsten in einer WG leben und im Durchschnitt über ein Einkommen von monatlich 918 Euro verfügen. Davon entfallen die meisten Ausgaben auf Wohnkosten (323 EUR). Am meisten müssen dabei Studierende in Hamburg ausgeben. Hier bewegt sich die durchschnittliche Miete für Studenten bei 387 Euro, dicht gefolgt vom studentischen Wohnen in Köln und Frankfurt am Main (je 375 EUR Miete). Günstiger leben da Studierende in Dresden und Leipzig (je 264 EUR Miete).

Wohngeld ist eine Sozialleistung, die leider nicht jedem Studenten zur Verfügung steht. Man sollte sich in jedem Fall über die Förderung durch Wohngeld informieren, denn vielleicht gehört man ja doch zu den wenigen Auserwählten, die diese Leistung in Anspruch nehmen können. Empfänger von Bafög haben grundsätzlich keinen Anspruch auf Wohngeld.

Zur Debatte rund um das studentische Wohnen gehört auch die Zweitwohnsitzsteuer (auch: Zweitwohnungssteuer). Sie macht unter Studenten Furore, denn niemand möchte ja gern von seinem Ausbildungseinkommen auch noch zusätzliche Kosten bestreiten. Zweitwohnungssteuern können von Kommunen erhoben werden. So ist es in einigen deutschen Städten gängige Praxis, dass auch Studenten zu dieser Zahlung herangezogen werden. Umschiffen kann man diese Klippe jedoch, indem man sich über Wohnsitz-Anmeldung, eventuelle Begrüßungsgelder für zugezogene Studenten und die Zweitwohnungssteuer im Allgemeinen rechtzeitig informiert. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (17.09.2008; BVerwG 9 C 13.07, 9 C 14.07,9 C 15.07, 9 C 17.07) entschied, dass auch Studenten Zweitwohnungssteuer-pflichtig sind. Ob die gewählte Studienstadt von einer solchen Regelung Gebrauch macht, sollte man als cleverer Student besser vor dem Umzug herausfinden.

5. Checkliste

(1) Nicht nur probieren, sondern fleißig studieren!
Man könnte sagen, dass das Studieren schon vor Semesterstart beginnt. Wer den Wohnungsmarkt rechtzeitig studiert, liegt bei der Jagd um die Wunsch-Unterkunft deutlich vorn. Dabei ist vor allem das Internet eine wertvolle Ressource, um sich ein umfangreiches Know-how für die Wohnungssuche anzueignen.

(2) Wie wohnen?
Das „Wie“ ist bei der Wohnungssuche entscheidend. Studenten-WG, Wohnheimplatz, Mietwohnung,… all das sind Optionen, die für Studenten in Frage kommen. Wer sich über Vor- und Nachteile der einzelnen Wohnangebote im Klaren ist, kommt am Ende schneller zur Entscheidung.

(3) Selbst ist der Student!
Dass eine Wohnung nicht auf dem Präsentierteller angelaufen kommt, wie vielleicht die frisch gemachte Bügelwäsche von Mama, sollte klar sein. Fleißiges Anzeigen studieren mag zwar Zeit verzehren, bringt aber am Ende bessere Sucherfolge. Damit man auf dem Wohnungsmarkt gefunden wird, empfiehlt es sich auch Inserate zu schalten.

(4) Ohne Moos nix los!
Der Finanzcheck ist bei der Wohnungssuche unerlässlich. Studenten, die frühzeitig in die Welt von Wohnungsmarkt, Zweitwohnungssteuer, Wohngeld& Co. einsteigen, erleben bei Mietkosten keine Überraschungen. Vor allem das Hochschul-Informationsangebot von Universitäten und Studentenwerken bietet umfangreiche Beratung für Finanzen und Wohnen.

(5) Planung ist das A und O

Damit der Semesterbeginn nicht planlos stattfindet, ist man mit einem zeitig gesicherten Wohnraum auf der sicheren Seite. Dabei hat man nicht nur die Chance auf besonders günstige Angebote in Campusnähe, sondern dann auch genügend Zeit die Studienstadt vor Vorlesungsbeginn ein wenig kennen zu lernen… Einweihungsparty eingeschlossen!

Weiterführende Informationen zur Wohnungssuche bieten das Deutsche Studentenwerk sowie die jeweiligen Hochschulen:
http://www.studentenwerke.de/

Quellen der Studien:
http://www.sozialerhebung.de/
https://www.studentenwerke.de/sites/default/files/se21_hauptbericht.pdf
http://www.studentenwerke.de/se/2007/Kurzfassung18SE.pdf Sozialerhebung
http://www.studentenwerke.de/pdf/wohnraum_stud_09.pdf Wohnraum-Studie

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