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Risiko-Rendite-Ranking 2017 – In diesen Städten lohnt sich der Immobilienkauf

Donnerstag 02. November 2017

Der Immobilienmarkt in Deutschland boomt seit mehreren Jahren. Die starke Nachfrage nach dem Baugold ließ jedoch auch die Preise rasend schnell ansteigen – und das so sehr, dass sich Immobilieninvestoren und auch Privatpersonen zunehmend fragen: Lohnt sich ein Immobilienkauf überhaupt noch in meiner Stadt?

Die Experten der Dr. Lübke & Kelber GmbH veröffentlichten hierzu im September 2017 ihr Risiko-Rendite-Ranking 2017. Auf der Basis aktueller Daten zum deutschen Immobilienmarkt geben sie darin für 110 Städte eine Einschätzung zu den jeweiligen Risiken und Renditechancen ab.

Worauf basiert das Risiko-Rendite-Ranking 2017?

Immobilienkauf - Risiko-Rendite-Ranking 2017Die einzelnen Bewertungen beruhen auf einen Vergleich zwischen der zu erwartenden Rendite und der empfohlenen Mindestrendite. Fällt erstere höher aus, rechnet sich der Immobilienkauf am jeweiligen Standort. Liegt die zu erwartende Eigenkapitalsrendite jedoch unter der empfohlenen Mindestrendite, ist ein Immobilienkauf in der jeweiligen Stadt weniger attraktiv. Die empfohlene Mindestrendite leiten die Experten aus dem jeweiligen Standortrisiko ab, für das wiederum Daten zum jeweiligen Wohnungsmarkt, aktuelle Miet- und Kaufpreise sowie die Bevölkerungsentwicklung und sozioökonomische Faktoren herangezogen wurden.

Ein Beispiel: In der Studie von Dr. Lübke & Kelber wird für Stuttgart das Risiko eines Immobilieninvestments zwar als sehr gering bewertet, jedoch fallen aufgrund der gestiegenen Preise auch die tatsächlich erwartbaren Renditen niedrig aus. In Zahlen ausgedrückt: Der Abstand zwischen der zu erwartenden Rendite und der Mindestrendite beträgt beim Kauf einer Stuttgarter Bestandimmobilie gerade einmal 0,05 Prozent, bei einem Neubau sogar nur 0,03 Prozent.

Ähnlicher Ergebnisse wie Stuttgart erzielen auch Top-Städte wie Hamburg (Bestand: 0,07% / Neubau: 0,14%), München (Bestand: -0,02% / Neubau: -0,20%) und Frankfurt am Main (Bestand: 0,00% / Neubau: -0,04%). Vor allem aber in Berlin lohnt sich der Immobilienkauf immer weniger (Bestand: -0,80% / Neubau: -0,80%). Das Gleiche trifft auch auf kleinere Städte wie Wiesbaden (Bestand: -0,21% / Neubau: -0,18%) und Tübingen (Bestand: -0,08% / Neubau: 0,10%) zu.

In diesen Städten lohnt sich der Immobilienkauf

Zu den Gewinnern des Risiko-Rendite-Rankings 2017 zählen dagegen Osnabrück (Bestand: 1,95% / Neubau: 0,83%), Wolfsburg (Bestand: 1,94% / Neubau: 1,37%) und Flensburg (Bestand: 1,46% / Neubau: 1,23%). In diesen Städten ist das Risiko überschaubar und die Eigenkapitalsrendite liegt deutlich über der empfohlenen Mindestrendite.

Geht es um Neubauten in guter Lage versprechen laut der Studie zudem folgende Städte gute Renditen: Wolfsburg, Aschaffenburg, Fürth, Dresden, Flensburg, Leipzig, Erlangen, Kempten, Braunschweig, Würzburg und Lüneburg. Bei diesen übertrifft die zu erwartende Rendite die Mindestrendite zu über 1 Prozent (1,06 bis 1,37 Prozent).

Insgesamt zeigt das Risiko-Rendite-Ranking 2017 ein positives Bild vom deutschen Immobilienmarkt. Denn in Hinblick auf Bestandsimmobilien lohnt sich deren Kauf in 87 von 110 Städten. In diesen Städten ist der Kauf also günstiger als zur Miete zu wohnen.

In welchen Städten liegen die Immobilienpreise am höchsten?

Immobilienkauf - In diesen Städten lohnt er sichAuch wenn in den Medien immer vom Boom des deutschen Immobilienmarktes die Rede ist, zeigt die Studie von Dr. Lübke & Kelber sehr deutlich, dass sich dieses Hoch vor allem auf die beliebten Städte Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Stuttgart konzentriert. Denn auf diese Metropolen und Städte entfallen 60 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens am deutschen Immobilienmarkt. Entsprechend sind auch hier die Immobilienpreise pro Quadratmeter in den letzten zwei Jahren besonders stark gestiegen:

  • München 2015: 5585 Euro – 2017: 6666 Euro
  • Frankfurt am Main 2015: 3610 Euro – 2017: 4261 Euro
  • Hamburg 2015: 3621 Euro – 2017: 4143 Euro
  • Konstanz 2015: 3753 Euro – 2017: 4074 Euro
  • Freiburg 2015: 3302 Euro – 2017: 3943 Euro
  • Stuttgart 2015: 3140 Euro – 2017: 3763 Euro
  • Regensburg 2015: 3168 Euro – 2017: 3763 Euro
  • Ingolstadt 2015: 3159 Euro – 2017: 3755 Euro
  • Rosenheim 2015: 2930 Euro – 2017: 3671 Euro
  • Berlin 2015: 2984 Euro – 2017: 3600 Euro

Städte mit Immobilien zum Schnäppchenpreis

Neben den Städten mit den teuersten Immobilienpreisen gibt es natürlich auch noch zahlreiche, in denen die Preise für Wohneigentum weiterhin sehr niedrig sind und von 2015 bis 2017 nur moderat angestiegen sind.

  • Hagen 2015: 1091 Euro – 2017: 1168  Euro
  • Herne 2015: 1034 Euro – 2017: 1133  Euro
  • Duisburg 2015: 1033 Euro – 2017: 1091  Euro
  • Chemnitz 2015: 811 Euro – 2017: 1058  Euro
  • Bremerhaven 2015: 846 Euro – 2017: 999  Euro
  • Gelsenkirchen 2015: 947 Euro – 2017: 987  Euro
  • Wilhelmshaven 2015: 902 Euro – 2017: 975  Euro
  • Salzgitter 2015: 796 Euro – 2017: 953  Euro
  • Gera 2015: 679 Euro – 2017: 799  Euro
  • Dessau-Roßlau 2015: 760 Euro – 2017: 778 Euro

Weitere Ergebnisse des Risiko-Rendite-Rankings 2017 finden Sie in der Studie der Dr. Lübke & Kelber GmbH unter http://drluebkekelber.de/risiko-rendite-ranking-2017/

Bildquelle: Flickr.com –

Clemens Der, 2009-09-12_108.jpg, CC BY 2.0
Thomas Kohler, Eckhaus, CC BY 2.0